Blutegeltherapie
Nachdem diese kleinen "Wundertierchen" lange Zeit fast in Vergessenheit geraten sind, erfreuen Sie sich heute in der Tiermedizin ebenso wie in der Humantherapie wieder großer Beliebtheit.
Und das zu Recht.
Ihr Einsatzgebiet ist sehr vielfältig.
Hier nur ein kleiner Überblick über die vielfältigen Anwendungsgebiete der Blutegeltherapie:
- rheumatische Erkrankungen wie z.B. Arthritis
- zur Wundheilung nach Operationen oder Knochenbrüchen
- Bandscheibenproblemen
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- HD
- Bänder- und Sehnenprobleme
- Hufrehe
- Spat
Der Biss des Blutegels ist nicht wirklich schmerzhaft, er ist vergleichbar mit einem Mückenstich oder dem berühren einer Brennnessel.
Während des Saugprozesses gibt der Blutegel seinen Speichel in die Bisswunde ab. Dieser Speichel setzt sich aus einem regelrechten Wirkstoffcocktail zusammen.
Die Kombination der einzelnen Stoffe, die noch nicht alle ganau bekannt sind, wirken in verschiedener Weise auf den Organismus.
Sie wirken:
- blutverdünnend bzw. setzen den Gerinnungsfaktor des Blutes herab (Hirudin)
- gefäßerweiternd
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
Der Blutegel saugt in der Regel zwischen 30 - 60 Minuten.
Wenn er satt ist, lässt er von alleine los. Während des Saugprozesses sollte der Egel nicht entfernt werden, abwarten, bis der Egel von alleine los lässt und anschließend die Wunde versorgen.
Nachdem sich der Egel gelöst hat ist eine kleine, sternförmige Wunde zu erkennen, die durch die Anordnung der drei mit Kalkzähnchen besetzten, sternförmig angeordneten Sägeleisten entstanden ist.
Aus der Wunde tritt nach dem Biss sofort Blut aus, da die Blutgerinnung, die sonst eine Wunde verschließen würde, durch die im Speichel enthaltenen Stoffe herabgesetzt wurde. Diese Nachblutung ist ganz natürlich und auch gewollt, sie führt zu einer Art kleinem Aderlass. Dabei wird die Wunde durch das austretende Blut gereinigt und die Produktion von neuen Blutzellen angeregt.
Die Nachblutung kann bis zu 12 Stunden (in Einzelfällen auch länger) anhalten, oder nach kurzem Rückgang der Blutung erneut wieder auftreten.
In seltenen Fällen gibt es Kontraindikationen der Blutegeltherapie, beispielsweise, wenn ein Tier blutverdünnende Medikamente erhält, oder der Körper eines Tieres (z.B. auf Grund der Größe) einen Blutverlust nicht verkraften könnte.
Sollten Sie noch Fragen zur Blutegeltherapie haben, oder wissen wollen, ob eine Blutegeltherapie für Ihr Tier das Richtige wäre, stehe ich gerne zu einer individuellen Beratung zur Verfügung.